Unruhe stiften!

Frei gestaltet mit Texten aus dem Aufruf "Unruhe stiften - Künstler*innen gegen Rechts - Stand 21.6.09

Wir schätzen den kulturellen Reichtum aller Völker.

Wir wollen das Recht eines jeden Menschen respektiert sehen, seine eigene Kreativität zu entdecken und zu entwickeln.

Wir wollen, dass jeder Mensch Zugang erhält zu den oft Jahrtausende alten Traditionen von Kunst und Kultur.

Diese Traditionen sprechen in einem großen Chor von Menschenfreundlichkeit, Frieden und Gerechtigkeit. Wie es einst in die ursprüngliche Losung der großen französischen Revolution von 1789 gemündet ist: Freiheit, Gleichheit, Solidarität.

Nichts davon ist zurückzunehmen.

Unruhe für eine solidarische multikulturelle Gesellschaft
Unruhe gegen Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit und rechte Gewalt

Wir wollen eine Kultur des Handelns und nicht bequemes Wegsehen. Wir wollen eine Kultur der Aufklärung über die Verbrechen des Nazi-Faschismus.

Wir fordern das sofortige Verbot der NPD sowie wirksame Massnahmen gegen jede Art von fremdenfeindlicher Hetze! Wir fordern das Ende der inhumanen Abschiebepraxis und der Asylpolitik in Deutschland. Wir fordern ausreichende humane und existentielle Hilfe für Menschen in Afrika und das Ende der Dauertragödie der "Festung Europa" mit wöchentlichen Meldungen über ertrunkene Bootsflüchtlinge im Mittelmeer.

Wir wenden uns gegen jede Art intransparenter, geheimer, erpresserischer oder sozial unausgewogener Handelsverträge wie TTIP, TISA, CETA etc.

Unruhe für soziale Umverteilung und soziale Gerechtigkeit
Unruhe gegen ein Deutschland der sozialen Eiszeit

Ein Gesellschaftssystem, in dem Wertpapiere und Profitoptionen als systemrelevant vergötzt werden, untergräbt die Wurzeln menschlichen und kulturellen Reichtums. Wir fordern soziale Schutzschirme für Menschen anstelle der Fortsetzung der Verarmungspraxis durch Hartz IV. Wir wehren uns gegen die einseitigen Subventionen von Banken und Unternehmen einerseits - und das "Im-Regen-stehen-Lassen" von Belegschaften und Beschäftigten andererseits. Wir fordern, dass Reichtum von oben nach unten umverteilt wird! Wir wenden uns gegen das weitere Zerschlagen sozialer Sicherungen und Einrichtungen - und gegen Privatisierungen im Öffentlichen Dienst.


Unruhe für ein friedliches Deutschland
Unruhe gegen die Kriegspolitik der Bundesregierung

Wir fordern das sofortige Ende von Bundeswehreinsätzen in Syrien, Afghanistan, Mali, Sudan und allen anderen Ländern. Wir fordern den Verzicht auf den Bau des atomaren Radarabwehrsystems durch die USA in Europa! Wir wollen, dass Deutschland nicht an der Spitze der weltweiten Rüstungsexporteure steht, sondern an der Spitze bei humanitären Unterstützungen und der internationalen Solidarität für arme Länder.

Wir wollen KEINE Werbung für militärische Berufe in Schulen und anderswo - dafür deutlich verbesserte Bildungsangebote im Fach Geschichte!

Unruhe für die Förderung kultureller Vielfalt, in allen Genres, in Bildungseinrichtungen, im Alltag - zugänglich für jedermann/frau

Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende sind von den Auswirkungen der Krise direkt und oft als erste betroffen. Kommunale und staatliche Kultur-Budgets werden eingefroren, Bühnen geschlossen, die Mittel für die freie Szene gekürzt. Verlage und Veranstalter vermeiden das Risiko. Jungen Talenten werden die Möglichkeiten für Veröffentlichungen, Ausstellungen oder Auftritte erschwert. In der ökonomischen Krise bleibt die Kultur auf der Strecke. Deswegen erheben wir unsere Stimme gegen die Krisenlasten die wieder einmal von oben nach unten verlagert werden sollen!